CF, Corona und Zusammenhalt: Familienzeit während der Pandemie
Bereits im Oktober 2019 haben wir mit Anna und Thorsten, Eltern von Marlon (5), gesprochen. Damals schilderten sie uns, was ihnen beim Kindergarteneintritt ihres Sohnes besonders wichtig war und wie sie sich auf den Schulstart vorbereiten. Die Corona-Pandemie hat alles durcheinandergewirbelt. Ende April 2020 haben die Beiden uns in einem zweiten Interview erzählt, wie ihr Alltag während der Pandemie aussah.
Wir gehen vorsichtig mit der Corona-Pandemie um. Aber wir schließen uns nicht ein.
Anna, Marlons Mutter
Die Corona-Pandemie ist wahrscheinlich für alle eine große psychische Belastung. Für uns Muko-Betroffene kommt noch eine Schippe drauf.
Anna, Marlons Mutter
Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie haben Marlons Eltern zahlreiche risikoarme Alternativen für ihren bisherigen Alltag gefunden. So probierten sie etwa einen Lebensmittelwagen aus. Von den Nachbarn organisiert lieferte er während der Corona-Krise die Einkäufe einmal wöchentlich bis an die Haustür. Und auch der Bewegungsradius der Kinder verkleinerte sich, um das Risiko zu reduzieren. Die meiste Zeit verbrachte die Familie entweder zuhause oder im eigenen Garten. Nur, wenn ihre Eltern nicht arbeiten mussten, unternahmen sie gemeinsam Ausflüge oder Spaziergänge in die nähere Umgebung, etwa zum nächsten Eisladen.
Damit die Geschwister trotzdem nichts vermissen mussten, führten ihre Eltern ein Tageshighlight ein. „Wir probieren einfach neue Sachen aus, die im Haus oder im Garten stattfinden können“, erzählte Thorsten. „Einmal haben wir im Garten gezeltet und ein Lagerfeuer in unserer Feuerschale gemacht.“ Ein anderes Mal gab es eine Wasserbombenschlacht in der Frühlingssonne.
Wie lange diese „Familienquarantäne“ Bestand haben würde, war der Familie zum damaligen Zeitpunkt ungewiss. Die Familie wusste nicht, wann es weitere Lockerungen geben wird und wann die Schulen wieder öffnen konnte. Erst dann konnten sich die Eltern von Marlon überlegen, wie die Familie zurück in einen neuen Alltag finden kann. „Wenn die älteren Geschwister von Marlon wieder zurück in die Schule gehen können, werde ich wegen der Infektionsgefahr wohl ein Schreiben an die Schule schicken, dass wir hier ein Kind in einer Risikogruppe haben und das Einhalten der Hygieneregeln dort für uns daher besonders wichtig ist“, erzählte Mutter Anna. „Ein komisches Bauchgefühl habe ich schon.“
Unser Artikel COVID-19 und CF: Antworten auf wichtige Fragen fasst verschiedene deutsche Websites zusammen, die Informationen zu Corona-Infektionen für Menschen mit Mukoviszidose sammeln.